Koblenz – Am 19. November startete das Projekt LandPerspektiven von heimatwurzeln e.V. mit einer ersten Gesprächsrunde in Koblenz. Die Veranstaltung zeigte deutlich: Landwirte sind hochengagierte Partner im Umweltschutz, doch erleben dabei alltäglich Hürden.
„Die Teilnehmer haben eindrücklich gezeigt, dass längst gelebter Umweltschutz oft nicht anerkannt wird und bürokratische Vorgaben die praktische Umsetzung behindern“, berichtet Korbinian Rausch, Kampagnenleiter bei heimatwurzeln e.V. Besonders kritisierten die Landwirte die unflexiblen Regelungen bei Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen, genannt EULLa, in Rheinland-Pfalz. Gute Flächen würden genauso wie weniger ertragreiche Standorte stillgelegt. Das für die Region charakteristische Grünland würde immer weiter extensiviert, wodurch für Tiere giftige Unkräuter, wie das Jakobskreuzkraut, überhandnähmen. Viele Maßnahmen erforderten zudem eine lange und unflexible Bindung.
Aber nicht nur Probleme, sondern auch viele Ideen kamen auf den Tisch. So sollten mehr Maßnahmen mit kürzerer Laufzeit entwickelt werden, um den Umweltschutz besser und häufiger in die Arbeit integrieren zu können, warf ein Teilnehmer ein. Oder man könne nachwachsende Rohstoffe wie den schilfähnlichen Miscanthus als Dauerkultur auf Grünlandstandorten anbauen, bemerkte ein anderer. Miscanthus wächst sehr schnell und bindet dadurch große Mengen CO2. Es eignet sich als Dämmstoff und kann verheizt werden, was in Zeiten hoher und schwankender Energiepreise eine Entlastung darstellen könnte.
„Die hohe Beteiligung und angeregten Diskussionen zeigen, wie groß der Handlungsbedarf ist“, so Rausch. LandPerspektiven will genau hier ansetzen: durch regionale Gesprächsrunden, die Landwirten eine Stimme geben und praxisnahe Lösungen entwickeln, die später der Politik übergeben werden.
Die Auftaktveranstaltung, an der auch Mitglieder der Landjugend Mayen-Koblenz und Vertreter des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau teilnahmen, war geprägt von einem engagierten Austausch. Die Ergebnisse des Treffens fließen in die nächsten Gesprächsrunden ein, die am 21.11. in Kirchberg und am 25.11. in Hachenburg fortgesetzt werden, bevor andere Bundesländer folgen.
Über LandPerspektiven
Landwirte sind das Rückgrat unserer Heimat. Doch oft stehen sie bürokratischen, praxisfernen Maßnahmen gegenüber, die ihre Arbeit erschweren. LandPerspektiven will das ändern. Das Projekt setzt auf pragmatische, lösungsorientierte Ansätze, die den Umweltschutz effektiv und lebensnah gestalten – gemeinsam mit den Landwirten und nicht über ihre Köpfe hinweg. Denn nur so können der nachhaltige Schutz unserer Heimat und die Zukunft hochwertiger Lebensmittelproduktion in Deutschland gesichert werden. LandPerspektiven ist ein Projekt von heimatwurzeln e.V.
Mehr Informationen: landperspektiven.de
Über heimatwurzeln e.V.
heimatwurzeln ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Bonn und setzt sich für bürgerlichen Klimaschutz ein. Gemeinsam mit Partnerorganisationen aus dem bürgerlichen Spektrum fördert der Verein die Akzeptanz für Klimaschutzmaßnahmen in der Mitte der Gesellschaft. heimatwurzeln ist Teil des internationalen Netzwerks „Our Common Home“, das derzeit in 14 Ländern aktiv ist und Klimaschutz als gemeinschaftliche Aufgabe versteht.